Bundestagsabgeordneter Ottmar von Holtz besucht Mikrobenhochburg in Braunschweig

Leibniz-Institut DSMZ – seit 50 Jahren im Dienste der Wissenschaft und Sammlung

Am vergangenen Mittwoch besuchte aus Anlass der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Leibniz-Instituts DSMZ der Bundestagsabgeordnete Ottmar von Holtz, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, aus Hildesheim die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen auf dem Science Campus Braunschweig-Süd. Bei seinem Besuch traf Ottmar von Holtz zuerst mit dem Wissenschaftlichen Direktor der DSMZ, Professor Dr. Jörg Overmann, zusammen. Der renommierte Mikrobiologe führt das Leibniz-Institut seit fast zehn Jahren und stellt die DSMZ als Bioressourcensammlung und Forschungsinstitut vor. Jährlich erreichen die DSMZ mehr als 43.000 Bestellungen von wissenschaftlichen Institutionen aus der ganzen Welt. „Unsere Logistik liefert in
83 Länder an rund 10.000 verschiedene Kunden in Universitäten, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen.“, informierte Jörg Overmann den Politiker. Die DSMZ-Sammlung von Mikroben und Zellkulturen ist die mit der weltweit größten Vielfalt und gleichzeitig eine der größten der Welt.

Im Rahmen einer Führung durch die Labors des Leibniz-Instituts DSMZ konnte die anerkannte Phagenforscherin Dr. Christine Rohde den Bundestagsabgeordneten Ottmar von Holtz über ihre aktuellen Studien zu Bakteriophagen informieren. Das Wort Bakteriophagen stammt aus dem Griechischen und steht für „Bakterienfresser“. Phagen sind Viren, die Bakterien zerstören und dadurch eine Lösung der Krankenhauskeim-Problematik sein können. Frau Doktor Rohde machte deutlich, dass es in den kommenden Jahren nach weiteren Studien, die zur Anwendung von Bakteriophagen im Krankenhaus führen, insbesondere darauf ankommt, eine adäquate Infrastruktur für die Aufbereitung und „Produktion“ von Bakteriophagen zu schaffen. Bisher gebe es in Deutschland über die Forschung hinaus keine Produktionsinfrastruktur. Das Leibniz-Institut DSMZ hat mit der Deutschen Phagenbank die umfangreichste Sammlung von Bakteriophagen in Deutschland und ist intensiv in eine Vielzahl von Forschungsvorhaben eingebunden.

Der Leiter der Abteilung für Menschliche und Tierische Zellkulturen, Prof. Dr. med. Hans G. Drexler, klärte Ottmar von Holtz über die Grundlagenforschung der DSMZ im Bereich der Leukämie-Lymphome auf. Die DSMZ hat die umfangreichste Zelllinien-Sammlung im Bereich von Lymphomzellen und stellt diese Wissenschaftlern weltweit im Kampf gegen den Blutkrebs zur Verfügung. „Die von uns erzeugten Zelllinien sind entscheidend für eine zielgerichtete und effiziente Arzneimittelforschung und erlauben unter anderem, Tierversuche zu vermeiden!“, machte der Mediziner Drexler deutlich.

Die DSMZ ist eines der größten Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 67.000 Kulturen, einschließlich über 35.000 verschiedene Bakterien- und 4000 Pilz-Stämme, 800 menschliche und tierische Zelllinien, 41 Pflanzenzelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA.

Kontakt
Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
Sven-David Müller
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