Deutschlands Immobilienpreise explodieren
Konjunktur-Aufschwung, Anlagesicherheit und Wohnungsknappheit treiben die Preise nach oben.
Dass der Immobilienmarkt in Deutschlands Großstädten und Boomtowns derzeit seltsame Blüten treibt, zeigt eine Studie des Wirtschaftsmagazins Capital. Wohnungsinteressenten müssen sich darauf einstellen, mit Mitstreitern zu konkurieren und horrente Kauf- und Mietpreise hinzunehmen. Vor allem die Toplagen in den Metropolen kosten mittlerweile ein wahres Vermögen, da durch den Nachgeschmack der Wirtschaftskrise und der mittlerweile breiteren Solvenz der Kunden die Bereitschaft, auch viel Geld in sichere Immobilien zu investieren, stetig zeigt. Allerdings besteht gerade im begehrten Luxusbereich die Gefahr von Preisblasen.
Vor allem in Hamburg ist der Preiswucher deutlich zu spüren. Noch vor drei Jahren musste für eine Eigentumswohnung etwa ein Fünftel weniger auf den Tisch gelegt werden als heute. Mit diesem schwindelerregenden Aufwärtstrend kann München einigermaßen mithalten und verbucht einen Preisanstieg von 15 Prozent. Ohnehin begeben sich die Marktpreise an der Isar mittlerweile auf ein Level, das so teuer ist, dass es für Immobilienmakler schon nicht mehr rentabel ist. Auch Berlin ist für Makler mittlerweile ein hartes Pflaster. Im Bereich des Potsdamer Platzes schweben die Quadratmeter-Preise jetzt bei 10.000 Euro und sind damit doppelt so kostspielig wie noch vor drei Jahren.
Solche Preisexzesse haben die Angewohnheit auch nach „unten“ durchzudringen und Immobilien in der mittleren Preisklasse mitzuverteuern. Zur Anschauung braucht man nur einen Blick auf die Lagen in Berlin Kreuzberg zu blicken, bei den Interessenten unter 3500 Euro je Quadratmeter nicht mit einem Kaufvertrag rechnen brauchen. Noch vor kurzer Zeit wären nicht mehr als 2000 Euro geboten wurden. Mittlerweile ist der Stadtteil so teuer, dass viele Wohnungsinteressenten in die südlichen Stadtteile ins nördliche Neukölln blicken und dort durch die steigende Nachfrage wahrscheinlich für einen Preisschub sorgen werden.