FDP beweist wie immer Fingerspitzengefühl

Die Berliner FDP-Fraktion ist dafür bekannt, dass sie sich für keine politische Schlammschlacht zu schade ist. Erst recht nicht wenn sie in den eigenen Reihen ausgetragen wird, was der medien-politisch doch recht unglückliche Umgang mit dem Polit-Debakel und einstigen Parteichef, a.k.a. Außenminister auf Probezeit Guido Westerwelle beweist.

Doch ganz als hätte die FDP auf Bundes- sowie auf Landesebene keine existenziellen Probleme, Sie erinnern sich sicher noch an die wenig glanzvollen Wahlergebnisse der FDP in Mecklenburg Vorpommern, stolpert der frisch gebackene FDP-Chef und politische Vatermörder, Philipp Rösler, in den nächsten Fettnampf. Rösler hatte am Montag verlauten lassen, es dürfe beim Thema Griechenland keine Denkverbote mehr geben, weshalb im Falle Griechenlands auch an eine Staatspleite gedacht werden müsse. Diese Einschätzung dürfte den FDP-Stammwählern bestimmt gefallen haben – immerhin – unproblematisch wird sie dadurch noch lange nicht.
Die FDP ist zwar derzeit in der Regierung vertreten und sie partizipiert mehr schlecht als recht am politischen Entscheidungsprozess in Berlin: Sie tut dies aber in Form des kleinen Koalitionspartners der CDU. Und genau der hat Rösler mit seiner Einschätzung in die Suppe gespuckt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ging am Dienstag auf Konfrontationskurs zu Vizekanzler Philipp Rösler.
Eine unkontrollierte Zahlungsunfähigkeit Griechenlands müsse um jeden Preis verhindert werden, sagte Merkel der Presse. „Und deshalb sollte jeder auch seine Worte sehr vorsichtig wägen“, mahnte die Kanzlerin in Richtung der FDP. „Was wir nicht brauchen können ist Unruhe auf den Finanzmärkten. Die Unsicherheiten sind schon groß genug.“

Quelle: Reuters