Fondsarten

Wissenswertes über Fonds

Rentenfonds

enthalten überwiegend verzinsliche Wertpapiere, wie z.B. Staatsanleihen, Bundesschatz-briefe, Kommunalobligationen, Hypotheken-Pfandbriefe, Wandel- oder Unternehmensanleihen. Der Fondsmanager sorgt für eine ausgewogene Struktur z.B. nach (Rest-)Laufzeit der Papiere, Bonität der Emittenten sowie bei global investierenden Fonds nach Währungen. Die wichtigste Ertragskomponente bei Rentenfonds sind Zinseinnahmen. Aber auch Wechselkurse spielen – insbesondere bei speziellen Währungsfonds und weltweit anlegenden Fonds – eine wichtige Rolle.

Rentenfonds sind für Sparer mit mittelfristigen Anlagehorizont und mittleren Renditechancen interessant. Sie haben ein geringeres Risiko als Aktienfonds, jedoch größere Schwankungen als Geldmarkt- oder Immobilienfonds.

Im Jahr 1966 wurden die ersten deutschen Rentenfonds aufgelegt. Grob unterscheidet man zwischen national und international anlegenden Rentenfonds. Eine weitere Differenzierung ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Laufzeitenstrukturen der im Portefeuille befindlichen Wertpapiere. Noch enger an die kurzfristige Entwicklung des Kapitalmarktes angepasst sind die geldmarktnahen Rentenfonds. Mit ihnen soll eine geldmarktnahe Verzinsung der eingelegten Gelder bei geringstem Risiko erzielt werden. Zu erwähnen sind auch die Rentenfonds mit begrenzter Laufzeit sowie Fonds, die sich auf Spezialitäten wie Wandel- und Optionsanleihen, Zero-Bonds oder bestimmte Währungsbereiche konzentrieren

Offene Immobilienfonds

legen ihre Mittel in überwiegend gewerblich genutzten Objekten an, wobei die Anzahl der ausgegebenen Anteile, im Gegensatz zu geschlossenen Fonds, nicht begrenzt ist. Das Portfolio besteht aus zahlreichen Grundstücken. Die Fonds-Manager achten dabei auf eine ausgewogene Streuung nach Größe, Nutzungsart, Branche der Mieter, Alter und Standorten der Gebäude. Ein bestimmter Anteil des Vermögens wird auch in liquiden Mitteln, wie etwa verzinslichen Wertpapieren gehalten, um z.B. günstige Kaufgelegenheiten zu nutzen sowie Bestandsoptimierungen und Ausschüttungen durchführen zu können. Zur Wertentwicklung tragen Miet- und Zinseinnahmen sowie die, in der Regel steuerfreien, Wertsteigerungen der Immobilien bei.

Offene Immobilienfonds zeichnen sich durch eine geringe Volatilität aus, d.h. die Wertschwankungen sind im Vergleich zu Aktien- oder Rentenfonds weitaus geringer. Daher passen Offene Immobilienfonds gut als wertstabiles Element in jedes ausgewogene Anlegerdepot. Sie federn die Schwankungen anderer Assetklassen ab. Offene Immobilienfonds eignen sich auch bestens für einen Auszahlplan.

Offene Immobilienfonds wurden erstmals 1959 aufgelegt. Nach dem derzeit gültigen Investmentrecht können deutsche Immobilienfonds Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Beteiligungen an Immobiliengesellschaften in Deutschland, in den Staaten der EG, den Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum und weltweit, je nach Inhalt ihrer Vertragsbedingungen, unbegrenzt erwerben. Der deutsche Gesetzgeber hat damit die Möglichkeit zur vollen internationalen Diversifizierung der Immobilienanlagen zugelassen. Lediglich das Fremdwährungsrisiko muss auf 30% begrenzt werden. Daneben dürfen auch Bankguthaben, Geldmarktinstrumente, Investmentanteile, Wertpapiere und Aktien von REIT-Aktiengesellschaften erworben werden.

Mischfonds (auch Gemischte Fonds)

legen das vom Anleger eingezahlte Kapital sowohl in Aktien als auch in verzinslichen Wertpapieren an. Je nach sich bietenden Marktchancen und entsprechend den Vertragsbedingungen können sie flexibel den Schwerpunkt innerhalb der beiden Anlageformen variieren. Bestimmte Fonds dürfen bei ihrer Portfoliozusammensetzung auch Immobilienwerte einbeziehen.
Mischfonds eignen sich für Anleger, die ein gewisses Maß an Sicherheit suchen, gleichzeitig aber auch die Chancen des Aktienmarktes nutzen wollen. Das Chance-Risiko-Profil eines gemischten Fonds liegt zwischen einem Aktien- und einem Rentenfonds.

Die ersten gemischten Fonds wurden Anfang der siebziger Jahre in Deutschland aufgelegt.

Dachfonds (auch Fund of funds)

investieren in andere Investmentfonds („Zielfonds“) und bieten somit eine doppelte Risikostreuung. Sie verteilen das Vermögen auf mehrere Zielfonds. Diese Zielfonds wiederum legen in eine Vielzahl von Einzeltitel an. Dachfonds ermöglichen eine standardisierte Vermögensverwaltung schon für geringe Beträge. Die Auswahl der entsprechenden Fonds trifft das Fondsmanagement.

Dachfonds sind für Sparer mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont geeignet. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist von der Anlagepolitik des einzelnen Dachfonds abhängig, je nachdem in welche Zielfonds der Fonds investiert. Durch die Verteilung auf mehrere Investmentfonds sind aber normalerweise Risiko und Chance geringer als ein Investment in einen Einzelfonds.

In Deutschland können Dachfonds seit 1999 aufgelegt werden.

Aktienfonds

Aktienfonds legen überwiegend in Aktien an. Die Manager konzentrieren sich bei der Titelauswahl je nach Vertragsbedingungen auf bestimmte Länder, Regionen oder Branchen bzw. Themen. Mittels Fonds können Sparer auch an solchen Märkten investieren, die ihnen aufgrund hoher Mindestanlagesummen oder bestehender Informationsbarrieren direkt nur sehr schwer zugänglich wären. Dabei reduzieren Aktienfonds durch Risikostreuung in idealer Weise das mit einer Einzelanlage in einem bestimmten Markt verbundene Risiko. Die Wertentwicklung dieser Fondsgruppe bestimmt sich vornehmlich durch die Kursbewegungen der im Fonds befindlichen Papiere.

Aktienfonds sind für Sparer mit dem primären Ziel „Wertsteigerung“ interessant. Sie tragen zwar ein größeres Risiko als Renten- oder Immobilienfonds, haben dafür aber auch größere Ertragschancen.

Aktienfonds gibt es in Deutschland seit 1950. Zunehmend erkennt der Anleger auch, dass sie bei der privaten Altersvorsorge eine wichtige Rolle spielen können.

Geldmarktfonds

enthalten vorwiegend Bankguthaben und Geldmarktinstrumente, also kurzfristige verzinsliche Wertpapiere und Schuldscheindarlehen. Geldmarktfonds bieten eine Rendite in Höhe der Geldmarktsätze zu Großanleger-Konditionen mit hoher Kursstabilität bei täglicher Verfügbarkeit.

Geldmarktfonds eignen sich für die Anlage von kurzfristiger Liquidität. Der Geldmarktfonds ergänzt somit die Fondspalette in idealer Weise. Er erfüllt die Ansprüche der Anleger im Hinblick auf eine liquide und gleichzeitig renditeträchtige und weitgehend kursstabile Anlage.

Die Auflegung von Geldmarktfonds ist in Deutschland seit Ende August 1994 zulässig. Über den Erwerb von Anteilen an Geldmarktfonds erhält der Anleger die Möglichkeit, an den meist höheren Renditen zu partizipieren, die bei großen Anlagevolumina erzielt werden können. Gleichzeitig kann der Anleger jedoch über seine Geldmarktfonds-Anlage ähnlich kurzfristig disponieren wie bei einem Girokonto. Während Anleger bei Festgeld eine bestimmte Laufzeit vereinbaren oder beim Sparbuch eine bestimmte Kündigungsfrist zu beachten haben, können Anteile an einem Geldmarktfonds börsentäglich zurückgegeben werden.

Quelle:BVI