Geldmarktfonds starten wieder durch

Die großen Verlierer der Wirtschaftskrise werden dank steigender Zinsen wieder beliebter.

Viele Geldmarktfonds erwiesen sich bei der Finanzkrise als weniger sicher als sie vordergründig vorgaben. In vielen waren zahlreiche riskante Wertpapiere versteckt. Nach der Lehman-Pleite haben viele besorgte Anleger ihr Geld abgezogen und das Geld bei Banken untergebracht. Nach dem großen Einbruch waren aktuell nur noch 40 Mrd. Euro auf etwa 230 Fonds verteilt.

Mittlerweile soll sich der Wind allerdings wieder drehen. Laut Michael Wedow, dem Fondsexperten der Deutschen Bundesbank sollen Geldmarktfonds künftig besser differenzierbar sein und klare Kriterien erfüllen, um einen Etikettenschwindel zu verhindern. Dadurch sollen weder Sicherheit noch ständige Liquidität in Gefährdung geraten.

Zur besseren Unterscheidung sollen die Fonds künftig in die sichere Gruppe „Short Term“ oder in die risikoreichere Kategorie „Regular“ fallen. Die Einteilung richtet sich jeweils nach Laufzeit und Fälligkeit der enthaltenen Papiere.

Durch die Erhöhung der Leitzins im April um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent wird den Gelmarktfonds ein weiterer Pushfaktor geboten, da in den Produkten fast ausschließlich Papiere mit kurzen Laufzeiten enthalten sind, die schnell in besser verzinste Titel umlagelagert werden können. Experten rechnen sogar mit einer weiteren Steigerung des Leitzinses auf 1,75 Prozent.

Mittlerweile sind die Renditen einiger Fonds, z.B. Espa Cash, wieder sehenswert. Dennoch hinken viele Produkte noch nach und decken mitunter nur die eigenen Kosten. Als langfristige Geldanlage  oder Geldzwischenlager sind sie daher noch nicht wirklich konkurrenzfähig. Die Entwicklung sollte aber unbedingt im Auge behalten werden.