Ist der Euro noch zu retten?

„Den Pakt für den Euro können sich die Politiker sonstwo hinstecken.“ Mit drastischen Worten hat Hans-Werner Sinn, Chef des ifo Instituts, bei einem Vortrag, auf die akute Zerbrechlichkeit der Eurozone hingewiesen.

„Der Euro ist gefährdet und in der Krise.“ Der Euro-Rettungsschirm rette den Euro nicht. „Die Gefahr geht über das hinaus, was die Öffentlichkeit weiß.“ Denn die Schulden vieler Staaten seien noch wesentlich höher als bisher bekannt. Grund seien die sogenannten „Target“-Kredite.

Das sind Gelder, die die Europäische Zentralbank (EZB) insbesondere in Zeiten der Kreditklemme an die einzelnen Nationalbanken in der Eurozone vergeben hat, um den Geldkreislauf in Schwung zu halten. Diese machten zuletzt in Summe rund 455 Milliarden Euro aus. Der Löwenanteil – 340 Milliarden Euro – ging an die wackligen Euroländer Portugal, Irland, Griechenland und Spanien (PIGS).

Laut Sinn „war das, das erste heimliche Rettungspaket“. Diese Gelder müssten zu den bekannten Forderungen und Haftungsübernahmen/Garantien hinzu gerechnet werden, womit die Staatsschulden deutlich zulegen. In Griechenland zum Beispiel um 40 Milliarden Euro auf mehr als 180 Milliarden Euro und in Irland um 150 auf rund 250 Milliarden Euro. Damit steigen aber auch die Haftungen und Kredite zur Euro-Rettung auf insgesamt 1480 Milliarden Euro. Die Hauptlast trage Deutschland mit 373 Milliarden Euro.

Da fragt man sich doch, wer soll das jemals bezahlen?