Weißrussland vor dem Staatsbankrott

Das Land bittet den IWF um Hilfe.

Die Lage spitzt sich zu – aufgrund eines erheblichen Wertverfalls des Weißrussischen Rubels ist das Land in zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. In der vergangenen Woche wurden von vielen Belarussen die Geschäfte geradezu bestürmt und leer gekauft. Die Einkommen waren bis auf die Hälfte ihrer Werte gesunken, nach Moskauer Medienberichten würden immer mehr Arbeitssuchende in Russland ankommen, nachdem sie in ihrem Heimatland massenweise entlassen wurden.

Jetzt bittet das vom Westen mit Sanktionen belegte Land den Internationalen Währungsfonds um Kredithilfe in Millardenhöhe. Laut weißrussischer Regierung und Nationalbank werden circa 3,5-8 Mrd. Dollar für eine Währungs- und Wirtschaftsstabilisierung benötigt. Auf den Hilferuf reagieren einige Länder zaudernd. Neben Russlands Zögern reagiert der schwedische Außenminister Carl Bildt mit einer Forderung an die autoritäre Führung von Lukaschenko. Er ruft zu politischen Reformen auf, die wie etwa eine durchgreifende Privatisierung der Staatsbetriebe, von anderen westlichen Ländern schon seit Jahren gefordert wird. Ansonsten wäre man nicht zu einer finanziellen Hilfe bereit.