Herausforderungen der Kapitalbeschaffung im Mittelstand
Die Integrierte Unternehmensplanung als strategischer Hebel zur Kapitalbeschaffung
Einleitung:
Die Akquise von frischem Kapital stellt den deutschen Mittelstand vor anspruchsvolle Herausforderungen. Dieser Umstand erfordert eine präzise Erfüllung der Anforderungen von Banken und Kapitalgebern. In diesem Kontext gewinnt die Implementierung einer integrierten Unternehmensplanung als strategischer Ansatz an Bedeutung. Dieser Ansatz hat das Ziel, die geforderten Finanzkennzahlen kontinuierlich zu aktualisieren und eine umfassende Risikoquantifizierung zu erleichtern. Des Weiteren geht es darum, auf Grundlage der Ergebnisplanung, Finanzplanung und Bilanzplanung mögliche Finanzierungslücken frühzeitig zu erkennen und diese rechtzeitig zu schließen.
Erfordernisse von Banken und Kapitalgebern:
Banken und Kapitalgeber legen zunehmend Wert auf transparente und aussagekräftige Finanzinformationen. Unternehmen müssen die geforderten Kennzahlen wie Kapitaldienstdeckungsquote, Zinsdeckungsgrad und Nettoverschuldung erfüllen, um erfolgreich frisches Kapital zu erhalten. Die Unternehmen können dies vorher nur mit Hilfe einer integrierten Unternehmensplanung abbilden.
Dabei ist die Kapitaldienstdeckungsquote das Verhältnis des operativen Gewinns (EBITDA) aus der Ergebnisplanung zu den Zins- und Tilgungszahlungen aus der Finanzplanung. Diese Kennzahl zeigt, inwiefern ein Unternehmen in der Lage ist, seine finanziellen Verpflichtungen zu bedienen. Ein hoher Wert signalisiert finanzielle Stabilität und erhöht die Attraktivität für Kapitalgeber. Von Banken wird ein Wert von größer 1 über die Kreditlaufzeit gefordert. In der Folge deckt das EBITDA die Zins- und Tilgungszahlungen ab.
Der Zinsdeckungsgrad bezieht sich speziell auf die Zinszahlungen aus der Finanzplanung sowie dem EBITDA aus der Ergebnisplanung. Ein Wert über 3 zeigt an, dass das Unternehmen genügend Gewinn erwirtschaftet, um die Zinsen zu decken und darüber hinaus Zahlungen zur Verringerung der Verbindlichkeiten zu leisten. Beide Kennzahlen sind für Kapitalgeber essenziell, da sie die finanzielle Tragfähigkeit des Unternehmens widerspiegeln.
Und nicht weniger bedeutend ist der Nettoverschuldungsgrad, die Aufschluss darüber gibt, wie viel Fremdkapital ein Unternehmen in Relation zum EBITDA in Anspruch nimmt. Die Nettoverschuldung ist eine entscheidende Kennzahl für Kapitalgeber und das Finanzrating. Für die Berechnung ist die Bilanzplanung zwingend. Wenn die verzinslichen Verbindlichkeiten aus der Bilanzplanung das EBITDA aus der Ergebnisplanung nicht mehr als das 5- bis 7-fache übersteigen, signalisiert dies für den Kapitalgeber finanzielle Flexibilität und minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls.
Diese Kennzahlen sind neben weiteren Faktoren entscheidend, ob ein Kreditantrag angenommen und der zu erwartende Kredit ausgezahlt wird. Daher ist es wichtig, diese vor einem Kreditantrag intern in Form einer integrierten Unternehmensplanung abzubilden. Denn auf diese Weise besteht Möglichkeit, geeignete Maßnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte einzuleiten.
Integrierte Unternehmensplanung als Schlüssel zur Finanztransparenz:
Die integrierte Finanzplanung fungiert als Schlüssel zur Finanztransparenz, indem sie Aufschluss über entscheidende Kennzahlen gibt. Sie baut nicht nur auf den Jahresabschlüssen und „Betriebswirtschaftlichen Auswertungen“ (BWAs) vergangener Perioden auf, sondern erweitert den Horizont durch die Integration von Planungswerten. Diese zukunftsorientierte Ausrichtung ermöglicht die Antizipation von Fehlentwicklungen. Darüber hinaus folgt eine proaktive Steuerung von Bilanzpositionen sowie die frühzeitige Identifizierung von erwarteten Gewinnen oder Verlusten und eines Liquiditätsbedarfes.
Geeignete Gegensteuerungsmaßnahmen werden somit direkt nach dem Aufdecken der künftigen Fehlentwicklung in die Wege geleitet. Die Implementierung einer integrierten Unternehmensplanung, insbesondere als Cloud-Lösung, ermöglicht einen zügigen Planungsstart. Die integrierte Finanzplanung bietet direkt die kontinuierliche Aktualisierung relevanter Auswertungen und Finanzkennzahlen. Durch Echtzeitintegration von Ist- und Planungsdaten erhält zuerst der Unternehmer selber einen umfassenden Einblick in die finanzielle „Gesundheit“ seines Unternehmens. Auf Basis dieser Daten quantifiziert er seine Chancen und Risiken. Im zweiten Schritt besteht die Option, diese Reports ohne weiteren zeitlichen Aufwand an potenzielle Investoren weiterzureichen. Dies ist möglich, weil diese vorzeigbar in der „Schublade“ liegen.
Fazit:
Die Erfüllung der Anforderungen von Banken und Kapitalgebern erfordert eine strategische Herangehensweise im deutschen Mittelstand. Die Integration moderner Planungstechnologien gewährleistet die Erfüllung gegenwärtig gestiegener Anforderungen. Eine Ergebnisplanung, Finanzplanung und Bilanzplanung ermöglicht eine transparente sowie quantifizierbare Analyse zukünftiger Risiken. Darüber hinaus ermöglicht eine integrierte Unternehmensplanung die regelmäßige und kontinuierliche Ermittlung des Unternehmenswerts als wertvolle „Kennzahl“.
Dabei ist entscheidend, dass diese Systeme im Mittelstand nicht mit ihrer Komplexität überfordern. Es geht darum, die spezifischen Probleme im Mittelstand pragmatisch aufzugreifen. Aus Sicht des Unternehmens ist das Ziel, eine effiziente Lösung und einen echten Mehrwert zur realen Unternehmenssteuerung im deutschen Mittelstand zu erhalten. Dies schafft günstige Voraussetzungen für die Kapitalbeschaffung und legt einen soliden Grundstein für den langfristigen Unternehmenserfolg.
Die PARES Strategiepartner haben Beratungserfahrung im Mittelstand aus über 300 Beratungsprojekten. Die Controlling-Instrumente der PARES helfen unternehmensspezifisch das Beratungsprojekt zum Erfolg zu führen und werden anschließend im mittelständischen Unternehmen weiter genutzt.
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