Leasing-Neugeschäft wächst um 9 Prozent
Branche realisiert Investitionen für 74,4 Mrd. Euro und punktet mit qualitativer Beratung und Expertise | Unterstützung bei grünen Investitionen
Berlin, 4. Dezember 2019 – Die Leasing-Wirtschaft wächst 2019 deutlich stärker als die deutsche Wirtschaft, ihr Neugeschäft steigert sich um 9 Prozent. Für 74,4 Mrd. Euro realisieren die Leasing-Gesellschaften in Deutschland Investitionen in Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge, IT-Equipment und andere Wirtschaftsgüter, davon 9,1 Mrd. Euro mittels Mietkauf. Der Leasing-Anteil an den Ausrüstungsinvestitionen erhöht sich auf 24 Prozent. Von den außenfinanzierten Investitionen werden rund 54 Prozent aktuell über Leasing realisiert.
„In unsicheren Zeiten stellen viele Unternehmen ihre Investitionspläne zurück. Wenn überhaupt investiert wird, nutzen sie verstärkt Leasing“, erklärt Kai Ostermann, Präsi-dent des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). Leasing erweise sich somit als Investitionsmotor der deutschen Wirtschaft. „Auch für die aktuellen Herausforderungen, wie fortschreitende Digitalisierung, Elektromobilität, Energieeffizienz oder moderne Umwelttechnik, bietet die Leasing-Branche Lösungen an.“ So unterstütze Leasing die Wirtschaft beim Klimaschutz: Laut EU-Kommission müssen jährlich europaweit zusätzlich 180 Mrd. Euro investiert werden, um die Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen. „Die Leasing-Wirtschaft wird den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland aktiv mitgestalten. Mit unserer Expertise realisieren wir einen großen Teil der notwendigen Investitionen in moderne, umweltfreundlichere Technologien.“
Erfolg durch persönlichen Kontakt, Expertise und Services
Leasing begleitet die Unternehmen auch bei ihren Investitionen in den digitalen Wandel. Die Digitalisierung wirkt als Treiber für nutzungsbasierte Abrechnungen beim Leasing, denn sie ermöglicht neue Finanzierungs- und Servicemodelle durch die Erfassung und den Austausch nutzungsbasierter Daten. Mit ihrer Markt- und Objektexpertise beraten Leasing-Gesellschaften die Kunden bei der Auswahl und der optimalen Nutzung der Fahrzeuge, Maschinen und anderer Investitionsgüter und bieten in digitalen Zeiten einen besonderen Pluspunkt: „Qualitative Beratung und persönliche Kundenbeziehung gehören zusammen. Unsere Kunden schätzen den persönlichen Kontakt zur Leasing-Gesellschaft sowie die schnelle Beantwortung von Anfragen“, führt Ostermann aus. „Digitale Dienste und Online-Angebote können gut ergänzen, aber Leasing ist nach wie vor Peoples Business.“
Deutschland braucht eine Investitionsoffensive
Für 2020 schätzt die Branche ein stabiles Neugeschäft. „Größere Wachstumsraten sind angesichts der konjunkturellen Aussichten und der sich weiter eintrübenden Investitionsstimmung nicht zu erwarten“, erklärt der BDL-Präsident. „Investitionen sind jedoch der Schlüssel für Wachstum, Beschäftigung und damit für Wohlstand“, warnt der BDL-Präsident. Deutschland benötige daher dringender denn je eine Investitionsoffensive, um die Investitionsbedingungen von Unternehmen zu verbessern und Anreize für mehr Investitionen am Standort zu setzen. Sonst bestünde die Gefahr, dass Deutschland nicht wettbewerbsfähig bleibe. „Wir begrüßen daher die Mittelstandsstrategie von Bundeswirtschaftsminister Altmaier, die eine Reihe sinnvoller Maßnahmen zur Entlastung des Mittelstands enthält. Diese muss jetzt zügig umgesetzt werden“, fordert Ostermann.
Angemessene Regulierung
Auch die Leasing-Wirtschaft dürfe nicht durch überbordende Bürokratie und regulatorische Pflichten in ihrer Rolle als Investitionsmotor behindert werden. Ein erhebliches Hindernis ist nach wie vor der starke Regulierungsdruck, der auf der Branche lastet. „Alle wesentlichen Regulierungsinitiativen richten sich zunächst an international tätige Großbanken. Von diesen Großbanken werden die Standards abgeleitet – letztlich auch für die mittelständische Leasing-Branche“, erläutert Ostermann. Leasing-Gesellschaften seien jedoch keine Banken. „Sie sind kleiner, weniger komplex und tragen ein deutlich geringeres Risiko. Daher bedarf es Proportionalität und mehr Differenzierung, möglichst im Rahmen eines eigenen, angemessenen Regimes.“
Entwicklung der Leasing-Segmente
Treiber des Leasing-Wachstums sind 2019 vor allem das Fahrzeug- und IT-Leasing. Das Fahrzeugleasing, das mit Pkw und Nutzfahrzeugen einen Anteil von 78 Prozent am Leasing-Markt hält, verzeichnet ein Plus von 9 Prozent. „Das gute Neugeschäft im Fahrzeugsektor ist zum einen auf Nachholeffekte aufgrund des WLTP-bedingten Beschaffungsstaus im zweiten Halbjahr 2018 zurückzuführen,“ erklärt der BDL-Präsident. „Zum anderen ist Leasing und vor allem das Fahrzeugleasing für Unternehmen attraktiver denn je.“ Zwei von fünf neu zugelassenen Kraftfahrzeugen sind inzwischen geleast. Neben der Flexibilität, die Leasing bietet, sieht er in den ergänzenden Services der Leasing-Gesellschaften wie Wartung, Inspektion, Schadensmanagement etc. entscheidende Kriterien, warum sich Unternehmen für das Leasing von Fahrzeugen entscheiden.
Das Leasing von Büromaschinen, Computern, Servern und IT-Ausstattungen boomt nach einigen Jahren des Rückgangs und der Stagnation mit +13 Prozent wie-der. „Öffentliche Hand und Unternehmen haben Investitionen in ihre IT lange zurück-gestellt. Der Investitionsbedarf ist enorm, denn insbesondere die fortschreitende Digitalisierung erfordert moderne und leistungsfähige Hard- und Software, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, führt der BDL-Präsident aus.
Rückläufig ist in diesem Jahr das Maschinenleasing. Das Neugeschäft des zweit-stärksten Leasing-Segments geht um -2 Prozent zurück und spiegelt damit die Ent-wicklung im Maschinenbau wider, der unter rückläufigen Auftragseingängen leidet.
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