„Patentbewertung wird in der Finanzwelt eine immer größere Rolle spielen“
Interview des Technikjournalisten Heinz-Joachim Imlau mit Spiros Margaris über seine neue Rolle als Seniorberater des Start-ups IPR Strategies.
Herr Margaris, Sie sind wieder einmal die Nr. 1 unter den „Fintech Global Influencers“ der Marketing-Plattform „Onalytica“. Wie haben Sie das erneut geschafft?
Meine Arbeit besteht in der Beratung von Start-ups. Als Risikokapitalgeber bin ich immer auf der Suche nach neuen, vielversprechenden Unternehmen. Im Fintech-, Insurtech- und KI-Bereich werde ich häufig von Unternehmern angesprochen, um ihre Vorstände zu coachen und sie dabei zu unterstützen, ihre Marken weltweit auszubauen. Meine Position als Coach umfasst vielfältige Aspekte, von der Funktion als „Sounding Board“ für das Management, wenn es um strategische Entscheidungen geht, bis hin zur Unterstützung bei der Konzentration auf kritische aktuelle und potenzielle Geschäftsfaktoren.
Sind Sie so auch an die IPR Strategies gekommen?
Ich wurde dem Management durch einen gemeinsamen engen Freund vorgestellt. Vom ersten Moment an hatte ich das Gefühl, dass die Leute ihr Handwerk verstehen. Ihr Patent-Know-how mit dem Portfoliomanagement zu verbinden ist für mich eine überzeugende Geschichte.
Was hat Sie an der neuen Tätigkeit gereizt?
Erstens handelt es sich bei IPR Strategies um ein erstklassiges Team von Patentbewertern, die auf ihrem Gebiet zu den Weltbesten gehören. Zweitens bin ich von ihrem einzigartigen Ansatz zur Bewertung des Patentfaktors im Portfoliomanagement beeindruckt. IPR Strategies entwickelt quantitative Faktoren und Investitionsstrategien auf der Grundlage des monetären Werts des Patentportfolios eines Unternehmens. Sie unterstützen so Investoren bei der Erweiterung ihrer bestehenden Strategie um einen zusätzlichen fundamentalen Faktor: die Messung der verborgenen Vermögenswerte eines Unternehmens. Ausschlaggebend war aber auch die Tatsache, dass ihre Kunden den Patentbewertungsansatz für das Portfoliomanagement mit einem Kundenvermögen von über 34 Milliarden Euro nutzen.
Das Thema „Patentbewertung“ scheint mir ein wenig weit von Ihren normalen Aktivitäten entfernt zu sein. Warum wechseln Sie jetzt die Pferde?
Ich verbringe die meiste Zeit meines Berufslebens in der Vermögensverwaltung. Innerhalb der Fintech-Welt haben wir ein wachsendes und wichtiges Segment namens „Wealthtech“. Die Patent-Faktor-Lösung von IPR Strategies ist für das Portfolio-Management einfach sehr passend. Ich glaube fest an Technologien, die unser tägliches Leben verbessern helfen, und ich glaube, dass Patente auch eine sehr wichtige Rolle für den Erfolg nicht aller, aber vieler Unternehmen spielen. Für mich ist es also gar nicht so weit hergeholt. Eigentlich ist es genau das Gegenteil – ich möchte Teil dieser Geschichte sein. Wenn wir zum Beispiel den sehr aktuellen und wichtigen Sektor der ESG-Investitionen (Environmental, Social, Governance) betrachten, glaube ich, dass unser Patentfaktor-Ansatz die Performance der Portfolios der Vermögensverwalter gegenüber ihren Konkurrenten verbessern wird.
Natürlich wird der starke Investitionstrend in Unternehmen für künstliche Intelligenz Vermögensverwalter und Risikokapitalgeber dazu zwingen, einen Patentfaktor in Betracht zu ziehen, um ihre Investitionen in den Raum besser bewerten zu können. Wenn der Wettbewerb für diese patenthaltenden Unternehmen weiter zunimmt, könnte sich ihr Wettbewerbsvorteil mit der Zeit verringern. Diese Tatsache sollte von den Investoren berücksichtigt werden. Unser Patentfaktor-Angebot trägt dazu bei, solche Trends frühzeitig zu erkennen, sodass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Auch hier war der Patentfaktor-Ansatz in der Vermögensverwaltung für mich von Anfang an eine sehr überzeugende Strategie, insbesondere in einer Welt, in der Technologie, Innovationen und Patente dabei helfen, Gewinner von Verlierern zu unterscheiden.
Ist es wissenschaftlich erwiesen und auf dem Markt getestet, dass die erwähnte Technologie das berühmte „Alpha“ liefert?
Wie bereits erwähnt, wurde unser Ansatz von unseren Top-Kunden mit über 34 Mrd. EUR AuM in diversen Modellen simuliert, so dass wir sagen können, dass er ausgiebig getestet ist. Darüber hinaus hat unser Unternehmenspartner Quandl.com ein unabhängiges und eindrucksvolles Forschungspapier über die Vorteile unserer Lösung mit dem IPR-Patentfaktor für das Portfoliomanagement verfasst. Davon abgesehen wird vom Team selbst viel geforscht und publiziert. Und natürlich werden täglich bei unserem Deutschen Partner InTraCoM mit dem Ansatz Patentbewertungen in Bewertungsprojekten durchgeführt – dadurch lernen wir ständig hinzu und können unser eigenes Modell verbessern und schärfen.
Herr Margaris, ich danke Ihnen für das Gespräch!
*Spiros Margaris ist Risikokapitalgeber, Futurist, Hauptredner und Senior-Berater der wefox-Gruppe, von SparkLabs Global, Mediastalker, Yield Growth und F10 Accelerator. Er ist der erste internationale Influencer, der das „The Triple Crown“-Ranking erreicht hat und wurde von Onalytica im Mai 2018 als Nr. 1 internationaler Influence für FinTech, Blockchain und künstliche Intelligenz (KI) eingestuft. Im Februar 2020 wählte ihn Onalytica erneut zum besten globalen FinTech-Influencer.
Margaris erscheint regelmäßig auf den ersten drei Plätzen der etablierten Rankings für globale Industrieeinflussfaktoren. Er ist ein Hauptredner auf internationalen FinTech- und InsurTech-Konferenzen und hielt auch einen TEDxAcademy Talk. Er veröffentlichte ein KI-Whitepaper mit dem Titel „Maschinelles Lernen in Finanzdienstleistungen“: Changing the rules of the game“ für den Unternehmenssoftwareanbieter SAP und war der erste Nicht-IBM-Hauptredner bei der größten IBM-Veranstaltung in Europa „2019 IBM Systems Technical University“.
Weitere Informationen über Spiros und seine neuesten Projekte finden Sie unter www.margarisventures.com, www.linkedin.com/in/spirosmargaris/ und www.twitter.com/SpirosMargaris
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