Welternährungstag 2023 mit Blick auf die Weltbevölkerung von acht Milliarden

Welternährungstag 2023 mit Blick auf die Weltbevölkerung von acht Milliarden

MABEWO AG – Tag der Ernährung 2023

Die Weltbevölkerung steht in den kommenden Jahrzehnten vor enormen Herausforderungen, die mit rasantem Wachstum einhergehen. Renommierte Studien und Daten liefern alarmierende Fakten und Zahlen.

Die Weltbevölkerung hat die historische Marke von acht Milliarden überschritten, so die Berechnungen der Vereinten Nationen (UN) im November 2022. Dies bedeutet, dass sich die Zahl der Menschen seit den frühen siebziger Jahren verdoppelt hat, als wir nur vier Milliarden auf der Erde waren. Im Jahr 1950 waren es gerade einmal 2,5 Milliarden. In weniger als 50 Jahren hat sich unsere Bevölkerungszahl seit der ersten UN-Weltbevölkerungskonferenz 1974 verdoppelt. Damals gab es nur drei Ballungsräume mit über zehn Millionen Einwohnern: New York, Tokio und Mexiko-Stadt. Heute sind es mehr als 30.

Was treibt diese Bevölkerungsexplosion an?

Die Gründe sind gut bekannt. Fortschritte in der medizinischen Versorgung, bessere sanitäre Einrichtungen und höhere landwirtschaftliche Erträge haben die Kindersterblichkeit drastisch reduziert und die Lebenserwartung erhöht. Inzwischen lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Asien, während weniger als zehn Prozent in Europa ansässig sind. China und Indien allein beherbergen über ein Drittel der Weltbevölkerung. Aber hier bahnt sich laut UN-Vorausberechnungen ein Wandel an: Voraussichtlich wird Indien im Jahr 2023 China als das bevölkerungsreichste Land der Welt überholen. Während die chinesische Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich schrumpft, wird die indische Bevölkerung weiterwachsen, bis 2040 voraussichtlich um 14 Prozent. Ähnlich rasch werden auch Pakistan (+37 Prozent bis 2040) und Nigeria (+47 Prozent) wachsen.

Auswirkungen auf den Planeten Erde?

Doch keine dieser Prognosen berücksichtigt angemessen die Belastung der begrenzten globalen Ressourcen. Wildtiere und Fische verschwinden in alarmierendem Tempo, und der Klimawandel wird zur größten Bedrohung für die Artenvielfalt, die Lebensmittelsicherheit und den Zugang zu Süßwasser. Rückwirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung sind unsicher, aber die Zunahme von extremen Wetterereignissen und steigenden Meeresspiegeln deutet auf steigende Migration hin. Die Bevölkerungsentwicklung könnte ebenfalls zu verstärkter Wanderung zwischen Ländern führen, da Staaten, deren erwerbstätige Bevölkerung schrumpft, nach Arbeitskräften Ausschau halten.

In wohlhabenden Ländern wie den USA oder Deutschland wird die Einwanderung das Bevölkerungswachstum vorantreiben. Im Jahr 1968, als die Weltbevölkerung nur 3,5 Milliarden betrug, warnte der Biologe Paul Ehrlich in seinem berühmten Buch „Die Bevölkerungsbombe“ vor einer Überbevölkerung, die Hunderte Millionen Menschen hungern lassen könnte. Stattdessen führte die „Grüne Revolution“ mit Kunstdünger, Mechanisierung und ertragreichem Saatgut zu einer Veränderung in der Landwirtschaft.

Die enormen Wachstumsraten der Weltbevölkerung und die damit verbundenen Urbanisierungstrends stellen uns vor die Herausforderung, nachhaltige Lösungen für die Nahrungsmittelproduktion zu finden. Innovative Ansätze, wie beispielsweise die vertikale Landwirtschaft, könnten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in der Zukunft leisten.

Die Welternährung betrifft die Weltbevölkerung

Der Welternährungstag, der jedes Jahr am 16. Oktober begangen wird, ist eine Initiative der Vereinten Nationen, um das Bewusstsein für die weltweite Ernährungssituation zu stärken. Der Welternährungstag 2023 steht im Schlaglicht des Themas „Water is Life, Water is Food. Lass niemanden zurück“. Damit wird die lebenswichtige Rolle des Wassers bei der Erhaltung des Lebens und der grundlegenden Verbindung zu allen Nahrungsquellen betont. Dieses Thema spricht damit eine breite Palette von Herausforderungen an, mit denen die weltweite Bevölkerung in Bezug auf Ernährung und Ernährungssicherheit konfrontiert ist.

Entstehungsgeschichte des Welternährungstages

Die Entstehungsgeschichte des Welternährungstages reicht zurück bis in das Jahr 1979, als die UN-Generalversammlung beschloss, einen Tag einzurichten, um das Bewusstsein für die steigende weltweite Bevölkerung und die zunehmende Knappheit der Ressourcen zu schärfen. Ziel war es, die Maßnahmen zur Verbesserung der Welternährungssituation zu unterstützen und eine gerechte Verteilung der Nahrungsmittel sicherzustellen.

Herausforderungen der Welternährungssituation

Die Welternährungssituation ist nach wie vor eine große Herausforderung, da die weltweite Bevölkerung weiterwächst und neue Bedrohungen, wie der Klimawandel, die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen sind derzeit über 820 Millionen Menschen weltweit von chronischer Unterernährung betroffen.

Nachhaltigkeit als Schlüssel

Um die Welternährungssituation zu verbessern, gibt es mehrere Schlüsselbereiche, auf die sich Europa konzentriert. Erstens ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor. Die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die den Boden, das Wasser und die natürlichen Ressourcen schützen, ist von entscheidender Bedeutung, um die landwirtschaftliche Produktion langfristig zu erhalten.

Europas Rolle zur Ernährungssicherheit: Fortschritte in Europa

Europa hat in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken gemacht. Durch die Einführung von Richtlinien und Programmen, die den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden reduzieren, wird die Umweltbelastung verringert und die Qualität der Lebensmittel verbessert. Darüber hinaus investiert Europa in die Entwicklung und den Einsatz moderner Technologien, die eine effizientere Landnutzung ermöglichen und den Ressourcenverbrauch minimieren.

Zugang zu qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln

Zweitens spielt die Förderung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu ausreichender und gesunder Ernährung haben, unabhängig von ihrem Einkommen, ihrem Standort oder ihrem sozialen Status. Dies erfordert eine Verbesserung der Verteilungssysteme und die Unterstützung lokaler Landwirte und Produzenten. Neue Technologien und Ansätze werden dazu beitragen, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Investitionen in nachhaltige Landwirtschaftspraktiken und die Förderung von umweltfreundlichen Anbaumethoden sind entscheidend, um die Welternährungssituation langfristig zu verbessern.

Europas Maßnahmen: Forschung und Bildung

Europa hat erkannt, dass die Förderung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln ein multidimensionales Problem ist, das nicht nur infrastrukturelle Verbesserungen erfordert, sondern auch Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zur Stärkung lokaler Gemeinschaften. Durch Investitionen in Bildung, Infrastruktur und soziale Programme trägt Europa dazu bei, die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern und die Ernährungssicherheit zu stärken. Einen bedeutsamen Schritt verkündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf der Veranstaltung „Global Citizen Live“. Die Europäische Union wird 140 Millionen Euro für die Forschung zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen und zur Hungerbekämpfung über CGIAR zur Verfügung stellen, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit anzugehen. Die CGIAR, ein Netzwerk von 15 Forschungszentren weltweit, arbeitet daran, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen und Lebensmittelsysteme unter Berücksichtigung der Klimakrise neu zu gestalten. Ihre Arbeit ist entscheidend, um die Ernährungssicherheit für eine wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.

Zusätzlich dazu hat die EU weitere 25 Millionen Euro für den globalen Fonds „Education Cannot Wait“ zugesagt. Dieser Fonds konzentriert sich auf die Bildung von Kindern in Notsituationen und anhaltenden Krisen, insbesondere von benachteiligten Gruppen wie Mädchen, Kindern mit Behinderungen und Minderheiten. Seit Bestehen des Fonds unterstützte die EU bereits mit 27,5 Millionen Euro. Mit den weiteren 25 Millionen Euro beläuft sich die bereitgestellte Summe der EU insgesamt auf 52,5 Millionen Euro für „Education Cannot Wait“, um sicherzustellen, dass vulnerable Kinder Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung erhalten und niemand zurückgelassen wird.

Diese Maßnahmen unterstreichen die Bedeutung von hochwertiger Bildung als grundlegendes Menschenrecht und als Schlüssel zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Während der COVID-19-Pandemie waren Millionen von Kindern weltweit von der Schule ausgeschlossen, und diese zusätzlichen Mittel sollen dazu beitragen, die Bildungschancen für die am stärksten gefährdeten Kinder zu verbessern und die globalen Bildungsziele voranzutreiben.

Führende Rolle Europas

Europa ist führend in der Forschung und Entwicklung von innovativen Lösungen für die Landwirtschaft. Durch Partnerschaften zwischen Regierungen, Universitäten, Unternehmen und NGOs werden neue Technologien entwickelt, die eine ressourcenschonende Landwirtschaft ermöglichen. Beispiele für solche Technologien sind Precision Farming, Hydroponik-Systeme und vertikale Landwirtschaft, die den landwirtschaftlichen Ertrag steigern und gleichzeitig den Einsatz von Wasser, Düngemitteln und Energie reduzieren.

Fazit: Bevölkerungswachstum und die Herausforderungen der Erschöpfung natürlicher Ressourcen

Die globalen Klimakrisen, die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und der Verlust an biologischer Vielfalt bedrohen unsere Existenz und sind die zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Diese Probleme haben direkte Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit, und sie führen zu gesundheitlichen Problemen, sozialen Ungleichheiten und Konflikten.

Ein Großteil dieser Probleme ist auf unsere Lebensmittelsysteme zurückzuführen, die gleichzeitig unter den Auswirkungen dieser Veränderungen leiden. Aber wenn wir unsere Lebensmittelsysteme radikal neu gestalten, können sie Teil der Lösung sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, sind umfassende Forschung und Innovation entscheidend. Der Welternährungstag 2023 bietet eine wichtige Plattform, um Europas Beitrag zur Verbesserung der Welternährungssituation zu präsentieren. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die Nachhaltigkeit, Zugang zu Nahrungsmitteln, Forschung und Entwicklung sowie die Unterstützung von Entwicklungsländern umfasst, kann Europa einen bedeutenden Beitrag leisten, um eine bessere Welt zu schaffen. Es ist entscheidend, dass Regierungen, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen gemeinsam dafür arbeiten, die Ziele des Welternährungstages zu erreichen und eine ausreichende und nachhaltige Ernährung für alle Menschen zu gewährleisten.

Autorin:

Chanel Ehlers
Bloggerin

Eigentlich ist Chanel Projektmanagerin für App-basierte Unternehmen, aber ihre Leidenschaft ist das Bloggen und Veröffentlichen von Ideen, die die Welt bereichern und zu einem nachhaltigeren und langfristig besseren Ort machen. Seit 2022 schreibt Chanel für ABOWI.com und ist erreichbar unter contact@abowi.com.

Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.

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