Den Mittelstand zur Rede gestellt

VRdS untersucht Bedeutung der Rede in inhabergeführten Betrieben

Den Mittelstand zur Rede gestellt

Verband der Redenschreiber: Die Rede im Mittelstand

Mittelständische Unternehmen in Deutschland nutzen das Instrument der Rede nur selten für die öffentliche Darstellung, sondern hauptsächlich für interne Anlässe. Das hat eine Umfrage des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) unter rund 350 inhabergeführten deutschen Firmen ergeben. Dabei halten fast drei Viertel der befragten Unternehmen Reden als Führungs- und PR-Instrument grundsätzlich für wichtig oder sogar sehr wichtig.

Im Verhältnis zur Bedeutung wird davon allerdings selten Gebrauch gemacht: In den meisten Unternehmen (58 Prozent) werden pro Jahr nur bis zu zehn Reden gehalten, ein Drittel nutzt die direkte Ansprache alle ein bis zwei Monate. Dabei brauchen die Redner einen langen Atem und die Zuhörer viel Geduld, denn fast 60 Prozent der Reden dauern laut Umfrage 45 Minuten oder länger. „Für die Ansprache der Mitarbeiter ist das häufig zu viel“, meint VRdS-Vizepräsident Harald Prokosch, der die Studie begleitet hat. „Als Verband professioneller Redenschreiber empfehlen wir ganz klar, die Rede als Kommunikations-Instrument häufiger zu nutzen und die Empfänger dabei nicht durch übermäßige Länge zu überfordern.“

Die meisten Geschäftsführer (72 Prozent) schreiben ihre Reden selbst oder lassen sie von Mitarbeitern der jeweiligen Fachabteilungen, Marketing oder Pressestellen verfassen. Nicht einmal zehn Prozent der Befragten hat Erfahrung mit freien Redenschreibern. Begründet wird dies vor allem mit fehlenden Kenntnissen interner Abläufe und Inhalte. An der Kompetenz erfahrener Redenschreiber zweifelt hingegen kein Unternehmen, auch die Kosten für einen externen Profi sind für über 90 Prozent der Befragten kein Hinderungsgrund. Daher rät VRdS-Präsident Dr. Vazrik Bazil häufiger das Angebot von Profis zu nutzen. „Der Ruf der Unternehmen hängt zur Hälfte vom Ruf ihrer Spitze ab. Nur professionelle Redenschreiber können diesem Ruf einen guten und festen Klang geben.“

Die Firmen, die im Einzelfall oder für eine längere Zusammenarbeit Redenschreiber beauftragen, setzen dabei vor allem auf deren Erfahrung und auf Objektivität. Bei der Suche nach einem Redenschreiber sind vor allem persönliche Empfehlungen ausschlaggebend.

Initiiert wurde die Untersuchung im Frühjahr 2013 vom VRdS gemeinsam mit dem Düsseldorfer Standortmagazin „Wirtschaftsblatt“, das die Ergebnisse in seiner aktuellen Ausgabe veröffentlicht. Mit der Durchführung beauftragt war die Europäische Medien- und Business-Akademie (EMBA). Befragt wurden bundesweit rund 350 kleinere und mittlere inhabergeführte Unternehmen.

Vor rund zehn Jahren hatte der Verband eine vergleichbare Umfrage bei den 500 größten Unternehmen in Deutschland gestartet. Auch hier wurden die meisten Reden aus internen Anlässen gehalten und hauptsächlich von eigenen Mitarbeitern verfasst. „In beiden Fällen ist der Anteil professioneller Redenschreiber zu gering“, mahnt Vazrik Bazil. „Wer sich auf Gelegenheitsschreiber verlässt, kann oft nur Gelegenheitstreffer landen.“

Der VRdS wurde 1998 in Bonn gegründet. Er plädiert für lebendige und verständliche Reden, mit denen Informationen und Botschaften glaubwürdig vermittelt werden. Dem Verband gehören rund 450 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie liefern Redemanuskripte und Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie private Auftraggeber und ehrenamtliche Mandatsträger.

Kontakt:
Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS)
Claudius Kroker
Kapitelshof 26
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