Weimer verlässt „Focus“

Der 46-jährige Wolfram Weimer wollte so viel verändern-nun verlässt er das Nachrichtenmagazin „Focus“ nach einem Jahr schon wieder.

Die offizielle Begründung des „Burda-Verlags“: Weimer möchte sich künftig neuen Projekten widmen, wird aber weiterhin als Berater der Geschäftsführung fungieren. In Insiderkreisen wird jedoch vermutet, dass der wahre Grund ein interner Streit gewesen ist. Weimer arbeitete eng mit dem 55-jährigen Uli Baur zusammen, der intern als eigentliches „Alphatier“ gilt-und so gut wie „verwandt“ mit dem Gründer und Herausgeber Helmut Markwort ist. Dieser war mit Weimer an der Spitze keineswegs so glücklich-immerhin wollte Weimer einige Neuerungen einführen, die das Lebenswerk des 74-jährigen etwas geschmählert hätten. Zum Beispiel wollte Weimer die Zeitschrift „Focus“ wirtschaftlich und politisch stärker positionieren, um so dem „Spiegel“ Konkurrenz machen zu können. Mit dieser Strategie war er auch recht erfolgreich: In drei Quartalen hintereinander kam es nach Angaben des Verlags zu einem Wachstum im Einzelverkauf. Das änderte sich allerdings später wieder: Nachdem der Verkauf schlagartig zurück ging, wurde Weimer intern mehr und mehr angegriffen und lieferte seinen Feinden damit auch einen „Grund“. Schade…vielleicht hätte man Weimer noch eine Chance geben sollen. Eine Zeitschrift zu „reformieren“ braucht einfach seine Zeit. Und diese Zeit wollte man Weimer anscheinend nicht mehr geben.